Fragen an Reinhard Peham

Warum und wie lange bist du schon Biobauer?

Wir führen unseren Hof seit Anfang der 1990er Jahre biologisch. Da ich mit der biologischen Wirtschaftsweise somit schon von Geburt an vertraut bin, war es für mich auch undenkbar, konventionell zu wirtschaften. Schon vor meiner Mechanikerlehre stand für mich schon fest, dass ich einmal den elterlichen Betrieb übernehmen werde und seit 1 Jänner 2020 bin ich Betriebsführer.

Beschreib uns deinen Betrieb, seit wann hast du Bioschweine?

Unseren Biohof führe ich mit meiner Frau Michaela. Der Hof liegt in Zeillern im Bezirk Amstetten im Mostviertel.

Wir bewirtschaften ca. 85 Hektar (ha). Davon sind 60 ha Acker und 25 ha Dauergrünland und Streuobstwiesen. Neben unseren 35 Milchkühen haben bereits meine Eltern seit den 1990ern Mastschweine gehalten. Damals noch für die Direktvermarktung. Bei der Hofübernahme entschieden wir uns, die Schweinemast auszubauen. Auf Grund der beengten Hoflage errichteten wir einen neuen Aussiedlerstall und haben nun für 450 Schweine Platz.

Warum bist du im Vorstand von der EZG Bioschwein Austria, was macht dir daran Freude?

Im Vorstand der EZG bin ich nun seit 2022. Innerhalb dieser Zeit hat sich ja am Schweinmarkt so richtig was getan. Der Getreidepreis hat sich fast verdoppelt. Es sind viele neue Mäster und Züchter dazu gekommen… Ich finde es wichtig und richtig, dass im Vorstand Mitglieder verschiedenster Regionen und Züchter sowie Mäster Mitspracherecht haben. Wir sollen ja die Stimme jedes einzelnen Mitgliedes sein. Dass es in Summe für Züchter und Mäster gut passt, ist mir sehr wichtig.

Wie siehst du die Bioschweinebranche derzeit und in Zukunft?

Die letzten Jahre boomte der Umstieg zum Biolandbau richtig. Mittlerweile wird in Österreich jeder 4. Hektar biologisch bewirtschaftet und somit ist der Bioackerbau keine Nische mehr! Die Bioschweinehaltung ist hingegen mit etwa drei Prozent nur ein kleiner Fisch, was aber durchaus positiv ist und den halbwegs stabilen Absatz gewährleistet.

Aus heutiger Sicht fürchte ich die Aktivisten und Tierschützer, die in den sozialen Medien oder auch öffentlich die Tierhaltung, egal ob bio oder konventionell, ins schlechte Licht rücken. Wichtig für die Zukunft ist es, den Konsumenten und Konsumentinnen wieder das Bewusstsein für qualitative Lebensmittel näher zu bringen, da sind wir alle gefragt!

 

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