Warum und wie lange bist du schon Biobauer?
Beschäftigt habe ich mich schon ein paar Jahre länger mit dem Biolandbau. Aber erst als im Herbst 1994 die konventionellen Schweinepreise innerhalb von fünf Wochen von rund 30 Schillig auf 20 Schilling gesenkt wurden und damit auch mein Vater an unserer intensiven Schweinemast auf Vollspaltenböden die Freude verloren hatte, war er bereit eine Umstellung zuzulassen. Und so waren wir dann mit dem ersten Jahr des ÖPUL 1995 schon ein Bio-Umstellungsbetrieb.
Beschreib uns deinen Betrieb, seit wann hast du Bioschweine?
Den elterlichen Hof, den ich über 27 Jahre maßgeblich umgestaltet habe, bewirtschaftet seit einiger Zeit meine Schwester genau so weiter. Dort werden seit 1995 und auch weiterhin zwischen 50 und 60 Stück Biomastschweine gehalten (auf einer Fläche, die zuvor mindestens 150 Stück zur Verfügung stand, plus dem ehemaligen Fahrsilo für Maiskornsilage, der nun als Auslauf dient).
Warum bist du im Vorstand von der EZG Bioschwein Austria, was macht dir daran Freude?
Als einziges Mitglied im Bio Austria Bundesvorstand mit Erfahrung in der Bioschweinehaltung war es für mich klar, dass auch ich es sein möchte, der vom Bund entsprechend der Statuten in den Vorstand der EZG entsandt wird. Es ist für mich eine Freude, für den Bioschweinebereich mit und voraus zu denken zu dürfen. Das vor allem auch deshalb, weil sowohl im Vorstand wie auch in der gesamten Organisation sehr harmonisch und konstruktiv zusammengearbeitet wird. Ich denke, die gesamte Biobewegung könnte profitieren, wenn sich davon auch andere Bereiche ein wenig abschauen würden.
Welche Visionen hast du für den Biolandbau, für die Bioschweinehaltung?
Die Erfahrungen unserer Biobauern in der Produktion von höchstwertigen Lebensmitteln ohne den Einsatz von leicht löslichem Mineraldünger sowie synthetischen Pestiziden, die in den nächsten Jahren auf Grund der politisch motivierten Energiepreiserhöhungen nicht mehr im gewohnten Maße zur Verfügung stehen werden, könnten einiges dazu beitragen, unsere Gesellschaft auch zukünftig sicher und gut zu ernähren.
In den auf unsere europäische Gesellschaft zukommenden sehr herausfordernden Zeiten wird der Fleischkonsum insgesamt und dabei primär der (konventionelle) Schweinefleischverzehr stark zurückgehen oder vielleicht auch legislativ eingeschränkt werden.
Wir müssen bestrebt sein, den besonderen Mehrwert der österreichischen Bioschweineproduktion hervorzuheben und dabei aufzeigen, dass Bio(schweine)fleisch-Konsum wirklich nachhaltig ist, weil wir uns von der Futterproduktion bis zur Haltung der Tiere ganz wesentlich von allen anderen Bereichen unterscheiden.
Was du uns noch gerne sagen möchtest.…
Ich bin zuversichtlich, dass die Produkte unserer Lieferanten, trotz aller Veränderungen, die auf die Masse der Durchschnittsbürger in Europa zukommen, auch in den nächsten Jahren ihre überzeugten Käufer finden werden.