Fragen an Archan Thomas

Warum und wie lange bist du schon Biobauer?

Meine Eltern haben vor 25 Jahren den Betrieb im Nebenerwerb geführt und auf eine biologische Bewirtschaftung umgestellt. Es wurde hauptsächlich Futter- und Speisegetreide angebaut und direkt vermarktet. Also bin ich mit dieser Bewirtschaftung groß geworden, die genau meiner Vorstellung entspricht, wie man Landwirtschaft betreiben sollte. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass Tierwohl an unserem Betrieb an 1. Stelle steht.

Beschreib uns deinen Betrieb, seit wann hast du Bioschweine?

Im Jahr 2019 habe ich mich entschieden, den elterlichen Betrieb zu übernehmen und zu einem geschlossen Zucht- und Mastbetrieb umzubauen. Das Futtergetreide kommt von unseren Äckern und dient zur Berechnung der Betriebsgröße. Somit ergab sich eine Größe von 25 Zuchtsauen, einem Eber, neun Abferkelboxen, 120 Aufzuchtplätzen und 220 Mastplätzen.

Leider fiel die Umbauphase mit Corona zusammen und somit hat sich der Zeitplan um ein Jahr verschoben (Materialengpässe, keine Bio-Zuchttiere am Markt). Mit Mai 2022 habe ich die ersten Zuchtsauen eingestellt und bin dabei, den Bestand weiter aufzubauen.

Warum bist du im Vorstand von der EZG Bioschwein Austria, was macht dir daran Freude?

Auf der Suche nach Abnehmern für meine Tiere bin ich auf Bioschwein Austria gestoßen und war im Jahr 2019 auch bei einem Vortrag vom Hans Ollmann. Mir gefiel seine Denkweise und wie er zu den Landwirten steht, sehr. Dann war für mich klar, dass ich gerne ein Partnerbetrieb von Bioschwein Austria werden möchte.

Es vergeht viel Zeit, bis aus einem Ferkel ein schlachtreifes Schwein wird, und da steckt schon eine Menge Arbeit und Know-how drin. Genau deshalb möchte ich im Vorstand mitarbeiten, um diesen Vermarktungszweig mit in die Zukunft zu führen.

Es macht mir Freude, wie im Vorstand miteinander gesprochen und diskutiert wird: es wird jede Sichtweise ernst genommen und es ist allen ein Anliegen, dass immer eine Lösung gefunden wird.

Welche Visionen hast du für den Biolandbau, für die Bioschweinehaltung?

Ich finde, wir sollten einen Schritt zurück gehen hinsichtlich der Wurfzahl pro Sau. Ich sehe es selber an meinem Betrieb, da gibt es Sauen, die werfen 16 bis 20 Ferkel in einem Wurf, die dann klein sind und auch länger brauchen um zu wachsen. Nebenbei ist die Sau auch mit der Zeit „ausgelaugt“. Sauen hingegen, die nur 10 bis 12 Ferkel zur Welt bringen, sind viel vitaler, die Erdrückungsgefahr ist um einiges niedriger. Das Tierwohl spielt in der Biolandwirtschaft schon immer eine große Rolle.

Natürlich ist der negative Aspekt der Gewinn pro Sau, man müsste den Preis pro Masttier anpassen.

Ich bin gespannt, wo diese Reise hinführen wird in der Bioschweinehaltung, und bin für die Herausforderungen gut gerüstet mit so einem guten Team als Vorstand der Bio Schwein Austria.

 

 

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