Bioschwein Austria Grundlagen

Grundlagen der Haltung

Jedes Bioschwein hat jederzeit Auslauf

Alle Bioschweine – vom Ferkel über Zuchtsauen und Eber bis zu den Mastschweinen –müssen jederzeit in ihren Auslauf gehen können, um dort Wind, Sonne oder auch Regen und Schnee zu spüren. Also hat – ausnahmslos – jede einzelne Bucht einen eigenen Zugang zum Außenbereich.

 

Bodenbedeckende
(Stroh-)Einstreu im Liegebereich

Ställe für Bioschweine werden mit soviel
(Stroh-)Einstreu versehen, dass Festmist anfällt. Spaltenelemente sind nur zur Entwässerung (zum Beispiel unter Tränken oder im Auslauf) sinnvoll, sind aber in Kombination mit Einstreu mit viel Handarbeit verbunden.

Eingestreute Ausläufe vermindern die Emissionen der Bioställe und sehen schön aus. Sie können mit einer Überdachung versehen und sollten zumindest zweimal wöchentlich ausgemistet werden.

 

Jederzeit freie Bewegung aller Zuchtsauen

Die artgerechte Haltung von Biotieren verlangt, dass jedes Tier zwischen Stall und Auslauf frei wählen und sich jederzeit umdrehen kann. Für unsere Lieferanten bedeutet das, dass keine Systeme möglich sind, die eine länger als einen Arbeitsgang dauernde Fixierung der Zuchtsauen erlauben. Wir akzeptieren daher nur Einzelfressstände im Wartestall, die maximal 60 cm breit sind. Bei ferkelführenden Sauen sind Abferkelbuchten ohne Fixierung möglich oder solche, bei denen eine Fixierungsmöglichkeit weniger als 60 cm breit ist und keine Tränke enthält (zB „Welser Bucht“, „WelCon Bucht“).

 

Grundlagen der Fütterung

100 % Biofütterung (mit anerkannter Bioware und/oder Umstellerfutter)

Dass Biotiere ausschließlich mit Biofutter gefüttert werden, ist nicht nur unseren Abnehmern, sondern auch den Bio-KonsumentInnen wichtig. Daher verlangen wir von unseren LieferantInnen, dass sie – vor allem beim Zukauf von Fertigfutter oder Eiweißergänzern – auf 100% Biokomponenten achten.

Wir verkaufen bei Bedarf den „Bioschwein Austria Ferkelstarter“ sowie Bio-Sojakuchen.

 

Tägliche Raufutter-Fütterung an alle Bioschweine

Alle Bioschweine – auch Ferkel und Mastschweine! – benötigen täglich Heu, Silage oder frisches Grünfutter. Wir gehen davon aus, dass 10 % der Rationen daraus bestehen. Manche unserer Abnehmer verlangen sogar zwei verschiedene Arten an Raufutter. Damit die Arbeitsbelastung gering und die Futterqualität hoch bleiben, sollten beim Stall(um)bau passende Zufahrtswege sowie „Fressgitter“ oder arbeitssparend zu befüllende Raufen (nicht über perforierten Böden!) mitgeplant werden.

 

Höchstens 30 % Mais in der Endmast

Mais ist ein hervorragendes Schweinefuttermittel. Allerdings enthält er hohe Anteile an ungesättigten Fettsäuren (vor allem Linolsäure), die ins Körperfett der Schweine eingelagert werden. Dadurch werden Dauerwaren wie Speck oder Hartwürste gelblich, weich und sind weniger lang haltbar. Nachdem wir unseren Kunden beste Bioqualität liefern, begrenzen wir den Maisanteil in den Endmastrationen auf höchstens 30 %.

 

Zumindest 50 % Getreide (ohne Mais) im Endmastfutter

Getreidearten wie Gerste, Triticale, Weizen, Roggen oder auch Hafer oder Hirse sind sowohl von der Verdaulichkeit als auch vom Energie-Eiweiß-Verhältnis optimale Schweinefuttermittel. In Kombination mit betriebseigenen oder zugekauften Leguminosen wachsen Mastschweine mit solchen Rationen rasch und werden nicht zu fett. Getreide (ausgenommen Mais) führt darüber hinaus zu knackig-kernigem Schweinefett, das von unseren Kunden gewünscht wird. Daher verlangen wir, dass unsere Mäster zu mindestens der Hälfte Getreide in die Endmastrationen mischen.

 

Grundlagen der Tierbehandlung

Guter Umgang mit kranken Schweinen

Auch Bioschweine werden manchmal krank oder verletzen sich so, dass sie von anderen Tieren getrennt werden müssen. Damit das möglich ist, erwarten wir von unseren Lieferanten, dass sie Krankenbuchten für zumindest 3 % der Tiere vorsehen. Diese Krankenbuchten sind – je nachdem ob für Ferkel, Mastschweine oder Zuchtsauen – ausreichend groß, mit Tränke und Futterstelle versehen sowie gut eingestreut. Sie benötigen keinen Auslauf ins Freie.

 

Betäubung bei der Ferkelkastration

Schmerzen von männlichen Ferkeln während und nach der Kastration sollen möglichst geringgehalten werden. Aus diesem Grund verlangen wir von unseren Lieferanten, dass sie alle männlichen Ferkel vor der Kastration mit geeigneten Schmerzmitteln behandeln und – unabhängig vom Lebensalter – fachgerecht vom Tierarzt/von der Tierärztin betäuben lassen.

 

Kein PSMG zur Brunstsimulation

Bekanntlich ist in der Biotierhaltung der Hormoneinsatz zur Brunstsynchronisation verboten. Sollten aber einzelne Sauen wegen Fruchtbarkeitsproblemen behandelt werden müssen, so sind Tierarzneimittel, die den Wirkstoff „Pferdeserum-Gonadotropin“ (kurz PSMG) enthalten, bei uns nicht erlaubt. Denn: Dieses Hormon wird unter sehr fragwürdigen Bedingungen in Südamerika aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen

 

Grundlagen der Zucht bzw. Ferkelerzeugung

Jungsauen werden nur von Biobetrieben zugekauft

Wir sind in der glücklichen Lage, dass es im österreichischen Schweinezuchtverband „Pig Austria“ Jungsauen- und Eberzüchter gibt, die nach Biorichtlinien wirtschaften. Wer Kontakte zu diesen Bio-Herdebuch-Züchtern benötigt, fragt bitte bei uns nach. Für regelmäßige Remontierung sind natürlich rechtzeitige Bestellungen notwendig, nur in Spezialfällen können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.

 

Ausschließlich reinerbig stressstabile (NN) Biosauen und Bioeber

Die Fleischqualität von stressanfälligen Tieren (PP oder NP) ist nachgewiesenermaßen geringer als von reinerbig stressstabilen Schweinen (NN). Nachdem wir höchste Qualität vermarkten, sind ausschließlich NN-Eber und NN-Zuchtsauen für die Bioferkelproduktion zugelassen. Bei Zukäufen von (vom Zuchtverband) geprüften Zuchttieren ist auf NN-Stressstatus sowohl bei Zuchtferkeln oder Jungsauen als auch bei Such- und Zuchtebern und natürlich auch bei allen Samenportionen zu achten! Bei eigener Nachzucht oder bei Zukauf von nicht geprüften Zuchttieren muss der NN-Status selbst nachgewiesen werden. Das geht relativ einfach durch eine Analyse von Ohrproben.

 

Bioferkel haben rote Ohrmarken

Jedes Ferkel, das an einen Mastbetrieb verkauft wird, muss gemäß Tierkennzeichnungs-Verordnung mit einer Ohrmarke versehen sein. Um Bioferkel gleich auf den ersten Blick von konventionellen zu unterscheiden, bekommen sie rote Ohrmarken eingezogen. Gerne können sie bei uns im Büro bestellt werden.

 

Mitglied bei einem Bio-Verband

Die Standards der österreichischen Bioverbände gehen über die für europäische Biobetriebe gültigen EU-Verordnungen hinaus. Als Anbieter höchster Qualität verlangen wir entsprechende Standards. Daher verlangen wir von unseren Lieferanten eine Mitgliedschaft bei einem Bioverband.

 

Qualitätssicherung

Folgende Voraussetzungen sind zu erfüllen, um an uns liefern zu können:

Diese Kriterien werden einmal jährlich von einer unabhängigen Kontrollstelle im Rahmen der Biokontrolle überprüft.

Bei etwaigen Abweichungen erfolgen Sanktionen durch die Biokontrollstelle und auch durch Bioschwein Austria.

Gerne stehen wir für Fragen dazu zur Verfügung!
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